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Es herrschen ganz klare Vorgaben

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Die Obwaldner zahlen nächstes Jahr 39 Prozent mehr für den Strom. Hat sich das EWO verspekuliert oder will es möglichst viel Gewinn machen? Weder noch, stellt EWO-Chef Thomas Baumgartner klar.

Es herrschen ganz klare

AKTUELL INTERVIEW «Es herrschen ganz klare Vorgaben» Die Obwaldner zahlen nächstes Jahr 39 Prozent mehr für den Strom. Hat sich das EWO verspekuliert oder will es möglichst viel Gewinn machen? Weder noch, stellt EWO-Chef Thomas Baumgartner klar. Die Zahlen sorgten im August für Stirnrunzeln: Um satte 39 Prozent steigt der Strompreis nächstes Jahr in Obwalden. Bei einer durchschnittlichen 5-Zimmer-Wohnung sind das rund 31 Franken Mehrkosten pro Monat. In Nidwalden steigt der Strompreis nur um 4 Prozent, im Schweizer Durchschnitt sind es 27 Prozent. Solche Prozentvergleiche hört EWO-Geschäftsführer Thomas Baumgartner ungern, wie er im Interview erklärt. Massgeblich sei schliesslich, wie viel man für den Strom bezahlt. Und da liege das EWO im Schweizer Mittelfeld. Thomas Baumgartner, halten wir gleich zu Beginn fest: Der Strommarkt ist unglaublich kompliziert und für Normalverbraucher kaum mehr nachvollziehbar. Einverstanden mit dieser Aussage? Ja. Das Thema ist schon sehr komplex. Nur schon der Einkauf von Strom hängt von enorm vielen Faktoren ab. Fördert diese Komplexität auch die Gefahr, dass ein Energieanbieter einfach nach Lust und Laune «gschirren» kann, ohne dass die einfachen Kunden merken, was da überhaupt abläuft? Es ist eine mögliche Gefahr. Beim EWO sehe ich diese Gefahr aber nicht. Wir haben beispielsweise ein separates Risikohandbuch nur für die Strombeschaffung. Darin ist klar festgelegt, was wir auf dem Strommarkt tun dürfen und was nicht. Wir dürfen beispielsweise nicht mit dem Stromhandel spekulieren wie an einer Börse. Das heisst: Wir kaufen und verkaufen Strom nicht einfach «auf gut Glück», sondern nur dann, wenn ein Kundenbedürfnis dahintersteht. Und dies wird auch jährlich durch die externe Stelle überprüft. Was bedeutet eigentlich «Stromeinkauf»? Rufen Sie da beispielsweise die BKW in Bern an, geben eine Bestellung durch und die BKW legen dann einen Schalter um, damit eine bestimmte Strommenge nach Obwalden fliesst? Nein, das funktioniert alles virtuell. Wenn ich von den BKW oder von der Axpo Strom kaufe, dann wird diese eingekaufte Strommenge einfach ins Netz eingespeist. Und das EWO hat dann diesen Strom zum vereinbarten Preis sozusagen «zugute». Das sind ziemlich komplexe Prozesse, die schweizweit täglich stattfinden. Das EWO kann aber auch Strom verkaufen. Ja, wenn wir im Sommer zu viel Strom produzieren, dann melden wir diesen überschüssigen Strom auf dem Markt an. Andere Anbieter können dann diesen Strom kaufen. Aber physisch «fassbar» ist dieses Stromgeschäft tatsächlich nicht. Physisch fassbar ist dagegen der 39 Prozent höhere Strompreis für Obwaldner im

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