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Ein Stausee ohne Rückhalt

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Vor 40 Jahren reiften Pläne heran, im Kleinen Melchtal einen Stausee zu errichten. Doch es regte sich massiver Widerstand. Nach langem Hin und Her wurde das Projekt begraben.

Ein Stausee ohne

AKTUELL IM ARCHIV Ein Stausee ohne Rückhalt Vor 40 Jahren reiften Pläne heran, im Kleinen Melchtal einen Stausee zu errichten. Doch es regte sich massiver Widerstand. Nach langem Hin und Her wurde das Projekt begraben. Kürzlich berichteten wir über die Gebrüder Burch in Oberwilen, die seit Jahrzehnten ein kleines Wasserkraftwerk betreiben. Mit seinen Bergen, Seen und Wildbächen ist Obwalden seit jeher für Nutzung der Wasserkraft interessant. Prominentestes Beispiel ist der Lungerersee mit dem Kraftwerk Unteraa in Giswil als grösstem Speicherkraftwerk im Kanton Obwalden. Der Lungerersee bildet allerdings nicht die einzige Wasserquelle für das Kraftwerk Unteraa. Via Stollen kommt auch Wasser von der Grossen Melchaa. Dieser Stollen führt vom Melchtal aus ins Kleine Melchtal, wo zusätzlich Wasser von der Kleinen Melchaa «angezapft» wird. Das Wasser der Grossen und Kleinen Melchaa fliesst dann via Druckstollen hinunter ins Kraftwerk Unteraa (siehe Plan rechte Seite oben). Soweit der Ist-Zustand. Bereits in 1940er-Jahren ein Thema Vor über 40 Jahren, als das EWO die Nutzung der Wasserkräfte für sich beanspruchen konnte (zuvor hatte die Centralschweizerische Kraftwerke AG die Konzession), reiften für das Kleine Melchtal noch andere Pläne heran. Oder besser: Sie reiften erneut heran. Denn bereits um 1940 hatte man sich Gedanken gemacht, im Kleinen Melchtal einen Stausee als sogenannten «Tagesspeicher» zu errichten (siehe Planskizze rechte Seite unten). Dieser hätte ein Fassungsvermögen von 600 000 Kubikmetern gehabt. Im Vergleich zum Lungerersee (rund 55 Millionen m 3 ) wäre der Stausee im Kleinen Melchtal zwar ein Mini-Becken geworden, aber immerhin entspricht dies etwa dem Fassungsvermögen von 250 olympischen Schwimmbecken. «Nicht optimal, schon gar nicht maximal» In den 1980er-Jahren also griff man das Thema Stausee im Kleinen Melchtal erneut auf – diesmal allerdings mit einem halb so grossen Becken (300 000 m 3 ). In einem Schreiben an den Kanton, datiert vom 22. Dezember 1983, begründete das EWO dies so: «Mit den bestehenden Lungererseewerkanlagen und dem Kraftwerk Melchsee-Frutt sind die Wasserkräfte unseres Kantons nicht optimal, und schon gar nicht maximal ausgenützt.» Eine mögliche Lösung war nun eben ein Stausee im Kleinen Melchtal. Zusätzlich wollte das EWO auf der anderen Talseite die Giswiler Wildbäche Altibach, Wissibächli, Mülibach und Gross Laui «anzapfen» und via Druckleitung ins Kraftwerk Unteraa führen. Und im Melchtal schliesslich sollte die Wasserfassung der Grossen Melchaa höher gelegt werden. Die Gesamtkosten wurden (inklusive Sanierung/Erweiterung der bestehenden Anlagen) auf 150 Millionen Franken geschätzt. Man rechnete mit einem Anstieg der Jahresproduktion von 95 auf satte 170 Millionen Kilowattstunden. EWO und Regierung hüteten sich allerdings davor, beim

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