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Aktuell Obwalden 47-2016

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Interview mit Vreni

Interview mit Vreni Barmettler SCHREINERIN MIT POWER Vreni Barmettler hat sich in der Schweizer Nationalmannschaft der Schreiner bei den Swiss Skills 2014 unter ihren männlichen Konkurrenten sehr gut geschlagen. Zwei Jahre sind nun vergangen und sie stellt sich neuen beruflichen Herausforderungen. Wir vom Schreinermeisterverband Unterwalden wollten wissen, wie sich die Powerfrau in einem atypischen Männerberuf meistert. Vreni, was machst du momentan für eine berufliche Ausbildung? Seit Januar 2016 absolviere ich eine Ausbildung zur Fertigungsspezialistin an der höheren Fachschule Schreiner auf dem Bürgenstock. Das Ziel ist, im Oktober 2018 den Projektleiter abschliessen zu können. Nebenbei arbeite ich in der Klosterschreinerei in Engelberg und hole mir da die nötige Erfahrung. Fertigungsspezialistin, was kann man sich darunter vorstellen? Früher war das der Maschinist. Er verfügt über gute Kenntnisse in Fertigungsund Produktionsmittel und ist zuständig für Betriebsmittel und deren Unterhalt. Die Ausbildung beinhaltet auch den Berufsbildner, womit ich in Zukunft auch Lernende ausbilden darf. Reizt dich die Lehrlingsausbildung zu einem späteren Zeitpunkt? Sehr! Ich arbeite jetzt schon viel mit Lernenden zusammen. Mir gefällt dabei, Wissen und Erfahrung weitervermitteln zu können. Wie ist es als Frau, in einem «noch» typischen Männerberuf zu arbeiten? Für mich ist das ganz normal. Ich habe mir darüber nie gross Gedanken gemacht, dass das ein Problem sein könnte. In unserem Betrieb arbeiten mehrere Frauen und ich hätte jetzt nicht das Gefühl, dass wir benachteiligt sind. Wie stellst du dir als Frau eine Kaderposition vor? Ist das kein Problem, diese Position innezuhaben, hat man da Voroder Nachteile? Ich denke, das sollte kein Hindernis sein, diese Tätigkeit kann Frau oder Mann ausüben. Manchmal ist es als Frau ein bisschen einfacher, dann wieder etwas schwieriger. Im Grossen und Ganzen gleicht sich das aus. Wenn sich jemand nicht getraut, sich vorne hinzustellen kommt es nicht auf Mann oder Frau an. Hattest du bereits eine Führungsposition? Ausserhalb der Berufswelt bin ich seit 14 Jahren in der Jungwacht/Blauring als Leiterin und Lagerleiterin tätig. Da muss man ebenfalls vorne hinstehen und sagen was gemacht werden muss, auch den Eltern. Wie hast du persönlich die ganze Ausscheidungs- und Vorbereitungszeit der Swiss Skills erlebt? Bei der Sektionsmeisterschaft wurde ich in der Vorausscheidung Zweite. Danach konnte ich an den überregionalen Meisterschaften in Aarau gegen 30 Kandidaten antreten und wurde wieder Zweite. Somit habe ich mir einen Platz in der Nationalmannschaft geholt. Es war eine sehr intensive Vorbereitungszeit mit viel Üben, auch an Wochenenden. Es war eine gute Zeit und ich konnte viel profitieren. Wie bist du dabei mit Erfolg und Niederlage umgegangen? Ich wollte nach den überregionalen Meisterschaften eigentlich nicht mehr weitermachen, da es doch einen grossen Zeitaufwand bedeutete. Fast jedes Wochenende mussten wir an einem anderen Ort sein. Schlussendlich war ich doch froh, dass ich mich entschieden habe, weiter mitzumachen. Grundsätzlich wollte ich einfach nicht Letzte sein. Mit meinem 6. Platz von Total 900 Kandidaten konnte ich zufrieden sein. Sicherlich eine tolle Leistung und das coole daran ist, du kannst jetzt eine Vorbildfunktion für andere sein, egal ob für Frau oder Mann. Warum hast du gerade den Beruf Schreinerin gewählt und wie bist du darauf aufmerksam geworden? Bei der Berufswahl habe ich immer Richtung kreatives Handwerk geschaut. Ich habe in diesen Bereichen Vorträge und Schnupperlehren besucht. Auf Anraten meiner Mutter war da auch der Schreinerberuf mit dabei. Was gefällt dir am Schreinerberuf? Das Arbeiten mit den Händen und einem sehr interessanten Werkstoff. Man sieht am Abend was erarbeitet wurde. Wie siehst du die Möglichkeiten junger Frauen und Männer in Bezug auf ihre Karriere, sei es direkt im Beruf oder in berufsverwandten Sparten? Eine Lehre ist immer gut, auch für weiterführende Ausbildungen. In der Schreinerlehre erlernt man handwerkliches Können, räumliches Vorstellungsvermögen und vernetztes Denken. Die Weiterbildungsmöglichkeiten im Anschluss an die Schreinerlehre sind fast grenzenlos. Man kann beispielsweise im Anschluss an die Lehre die Berufsmatura machen und später studieren gehen. Wo siehst du dich in den nächsten Jahren? Was ist dein persönlicher Karriere- «Berufswunsch»? Gestalten und Zeichnen hat mir in der Schule schon Spass gemacht. Ich möchte in Zukunft gerne ins Büro wechseln und dort die Arbeitsvorbereitung übernehmen. Falls sich die Möglichkeit ergibt, möchte ich in einen Betrieb mit internationaler Produktion wechseln, um so auch andere Orte und Kulturen sehen zu können. Vielen Dank Vreni für das nette Gespräch. Wir wünschen dir auf deinem weiteren Berufsweg viel Erfolg. Wir sind überzeugt, dass du jetzt schon für viele Jugendliche ein grosses Vorbild bist und sie bei ihrer Berufswahl inspirieren wirst. VSSM Unterwalden

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