Meldungen im konservativen Volksfreund: Hatte der Anschlag einen Zusammenhang mit der Landsgemeinde? Der Fall erregte grosses Aufsehen: Verschiedene Zeitungsschlagzeilen aus der ganzen Schweiz. sich im Gespräch mit dem «aktuell»: «Morgens um 4Uhr gab es einen Riesenchlapf. Einige Hausfenster zersplitterten. Die ganze Familie war natürlich sofort auf den Beinen, um nachzuschauen, was da passiertwar.» Sofort auf den Beinen war auch die Schweizer Presse: «Sprengstoffanschlag auf Landsgemeindegegner», lautete die Schlagzeile. Die Behörden warnten zwar davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. Doch für die Öffentlichkeit wie auch für die Familie Durrer war der Fall klar. «Natürlich hatte das mit dem Thema Landsgemeinde zu tun», sagt der heute 72-jährige Bruno Durrer. Ervermutet, dass einige junge Burschen hinter der Tat steckten, die von Landsgemeindebefürwortern angestiftet worden waren. «Grosse Angst hatten wir nicht», erinnert ersich. «Es war offensichtlich, dass man meinem Vater ‹nur› einen gehörigen Schrecken einjagen wollte.» Ge-
genLeib und Leben habe sich die Tatkaum gerichtet. Bruno Durrer mutmasst, dass die Bombe aus explosiven Chemikaliengebastelt wurde, die früher noch leichter erhältlich waren, etwa als Bestandteile von Dünger. Weniger gelassen blieb damals das liberale Blatt «Der Unterwaldner»: «Hoffen wir,dass es denPolizeiorganen gelingt, den Täter rasch zu eruieren und den Gerichten zuzuführen.» Doch die Hoffnung zerschlug sich. «Man hat niemals herausgefunden, wer dahintersteckte», sagt Bruno Durrer. Macht man sich auf die Suche nach weiteren Artikeln in der damaligen Lokalpresse, kommt man tatsächlich ins Staunen: Der Sprengstoffanschlag wird in den darauffolgenden Wochen, Monaten und Jahren niemals wieder thematisiert. Kein Wort mehr darüber! Halb so schlimm, mag man sich denken –imStaatsarchiv finden sich gewiss umfangreiche Polizei- und Untersuchungsakten, die den damaligen Fall dokumentieren. Doch im Staatsarchiv folgt die nächste grosse Überraschung. Es findet sich rein gar nichts. Und das hat einen bestimmten Grund (siehe Kasten). (ve) Tonnenweise Akten vernichtet: Skandal oder Nachlässigkeit? Wer sich im Obwaldner Staatsarchiv auf die Suche macht nach Akten zu Straffällen und zur Rechtsprechung, läuft oft ins Leere. Viele Akten sind vernichtet. 1984 wurden rund zwei Tonnen Papier –vornehmlich Untersuchungs- und Gerichtsakten –indie Luzerner Kehrichtverbrennungsanlage gebracht. 1990 folgte eine weitere Vernichtung von 1,5 Tonnen Akten aus dem Verhöramt, dem Polizeikommando und Kreiskommando Obwalden. Ein handfester Skandal? Aus heutiger Sicht mag man diesen voreiligen Schluss ziehen, doch so einfach ist es wohl nicht. Dierigorose Aktenvernichtung ist dokumentiertund wurde nicht etwa in einer Nacht-und-Nebel-Aktion durchgeführt. Es ist eher anzunehmen, dass die damaligen Archivbehörden mit der schierenMasse vonAktenbergen überfordertwaren und vielleicht noch nicht das Gespür –oder die nötige Zeit –hatten, um eine Auswahl zu treffen. Zu allem Übel kommt hinzu,dass beim Hochwasser 2005 umfangreiches Aktenmaterialzerstörtwurde. Mario Seger,wissenschaftlicher Archivar beim Staatsarchiv Obwalden, muss deshalb heute folgende Bilanz ziehen: «Was die Akten der Strafverfolgung und der Gerichte aus dem 20. Jahrhundert betrifft, ist die Situation in Obwalden unbefriedigend. Es gibt grosse Überlieferungslücken.» Natürlich müsse man nicht –umein Beispiel zu nennen –von jedem Scheidungsprozess sämtliche Dokumente archivieren. Eine exemplarische Auswahl reicht. «Problematisch ist aus heutiger Sicht, dass wirnicht wissen, nach welchen Kriterien Akten vernichtet wurden. Die Auswahlscheintvöllig zufällig gewesen zu sein.» Sämtliche Gerichtsurteile sind vollumfänglich archiviert. Deren Aufbewahrung ist auch vorgeschrieben. Aber dies reicht nicht, um seriöse Nachforschungen zu betreiben. Das Problem zeigtsich besonders gut am Sprengstoffanschlag auf dem Parkplatz von Otto Durrer: Wärendie Täter gefasst worden, hätte es einen Gerichtsprozess gegeben und zumindest das Urteil wäre auffindbar. Aber weil die Täter nicht eruiert werden konnten, wurden nur die Strafverfolgungsbehörden (Polizei und Staatsanwaltschaft) aktiv, nicht aber die Rechtsprechung (Gerichte). Dabei sind die Akten der Strafverfolgung genauso interessant –wenn nicht sogar interessanter –als das reine Gerichtsurteil. «Heute gehen wir bei der Archivierung natürlich sorgfältiger vor», sagt Mario Seger.Erwolle aber seinen Vorgängern im Staatsarchiv keinen Vorwurf machen. «Es steckte keine böse Absicht dahinter.» (ve)
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