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32-2021 Aktuell Obwalden

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AKTUELL PERSÖNLICH

AKTUELL PERSÖNLICH Einheimische Retter in derNot Seit April ist Samuel Ziegler aus St. Niklausen Rettungschef derRettungsstation Sarneraatal. Diese rückt bis zu 20 Mal proJahr aus, um Menschen in Not zu helfen. Polizei, Feuerwehr, Ambulanz, Rega – diese Notfallorganisationen kennt jeder. Weniger bekannt sind dagegen lokale Organisationen wie die Rettungsstation Sarneraatal. Zu Unrecht. Denn gerade hier bieten Männer und Frauen aus der Region ehrenamtlich ihre Hilfe an. Mit einem entscheidenden Vorteil: Als erfahrene Berggänger kennen sie die lokalen Verhältnisse bestens und sind damit für die Rega von unschätzbarem Wert. Sowie der 28-jährige St.Niklauser Samuel Ziegler. Seit Ende April ist erRettungschef der Rettungsstation Sarneraatal. Er hatte das Amt vonMartin Küchler aus Alpnach übernommen. Mitglied der Rettungsstation ist Samuel Ziegler bereits seit knapp sieben Jahren. Als ausgebildeter J&S-Bergsport-Leiter, erfahrener Kletterer und Skitourengänger war er geradezu prädestiniert, eine Stützedes Teams zuwerden. Zudem hatte er die RS als Gebirgsspezialist absolviert. «Schon früherdachte ich, dass es schön wäre, wenn ich meine Erfahrung für etwas Nützliches einsetzen könnte.» Deshalb entschied er sich, die erlernten Rettungstechniken weiter zu vertiefen und anzuwenden und sich bei der Rettungsstation Sarneraatal zu bewerben. Neumitglieder werden jeweils Einsatzübung der Rettungsstation Sarneraatal in der Kleinen SchliereinAlpnach.

Samuel Ziegler (28) aus St. Niklausen ist Rettungschef der Rettungsstation Sarneraatal. Bild: ve nach einem Probejahr, inwelchem sie ihr Können, Geschick undihreTeamfähigkeit an Rettungsübungen unter Beweis stellen müssen, von der Generalversammlung zu einem vollwertigen Mitgliedgewählt. Wertvolle Hilfefür Rega und Polizei 68 aktive Rettungskräfte zählt die Rettungsstation Sarneraatal derzeit. Im Hintergrund wirken rund 120 Passivmitglieder, die mit Vereinsbeiträgen auch finanzielle Hilfe leisten. «Etwa ein Drittel der Aktivmitglieder ist bei einem Notfall bereits innerhalb einer halben Stunde einsatzbereit», erklärt Samuel Ziegler. Anders als etwa Polizei und Rega wird die Rettungsstation Sarneraatal in den seltensten Fällen direkt von Verunfallten oder Angehörigen gerufen. «Im Normalfall bietet uns die Rega auf, oft auch die Polizei», erklärt Samuel Ziegler. Allein schon aus versicherungstechnischenGründen darf die Rettungskette Sarneraatal nicht einfach auf eigene Faust losziehen (siehe Kasten nächste Seite). ProJahr verzeichnet die Rettungsstation Sarneraatal 15 bis 20Einsätze. Regelmässig stehen Übungen auf dem Programm. Das Einsatzspektrum ist breit: Verirrte Wanderer, verletzte Kletterer, Lawinenopfer oder verunfallte Canyoning-Teilnehmer –sie alle dürfen auf die Helferinnen und Helfer der Rettungsstation Sarneraatal zählen. Möglichst viel Action suchendie Mitglieder nicht. Dafür kennen sie die Risiken der Bergwelt aus ihrer Freizeit nur allzu gut. «Am schönsten ist es, wenn wir Menschen retten können, die wohlauf oder nur leicht verletzt sind», sagt SamuelZiegler. In lebhafter Erinnerung bleibt ihm etwa der März 2017, als bei schönstem Skitouren-Wetter eine riesige Lawine am Rotsandnollen niederging. Nach stundenlanger Suche konnte Entwarnung gegeben werden: Niemand wurde verschüttet. Mit dabei war Samuel Ziegler auch, als im selben Jahr ein Pilzsammler im Gebiet Jänzi vermisst wurde. «Die Rettungskräfte haben enorm lange nach ihm gesucht –ihn aber leider nicht gefunden.» Erst knapp zwei Jahre später sind Wanderer auf die Überreste der Leiche gestossen. Auch wenn damit gerechnet wer-

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