Beliebtes Fotosujet in
Beliebtes Fotosujet in den Medien: Louise Hess (1919-2008) auf einem Holzsteg im Juni 2004. Augenhöhe konnten die Familien Hepp und Flüeler die Lieferungen der Kanufahrer entgegennehmen – wohlgemerkt: im ersten Stock. Für einen Augenschein im Parterre hätte man einen Taucheranzug gebraucht. Damals lebte noch Louise Hess, die Mutter vonHeidi und Vreni, im Haus nebenan. Man hatte ihr während des Hochwassers ein Feriendomizil angeboten. «Das kam für sie aber nicht in Frage», erinnertsich Heidi. «Sie wollte hierbleiben.» Seit dem Hochwasser 2005 stehen Geräte wie Waschmaschinen, die nicht einfach rasch ins Obergeschoss getragen werden können, auf knapp 50 Zentimeter hohen Betonsockeln. Wasserpumpen findet man im Haus übrigens keine –eswäre verlorene Liebesmüh, Wasser aus den Räumen zu pumpen, wenn der Pegel der Aa höher liegt als die Türschwellen. «Meine Tochter Katja wohnt im Haus nebenan und bewahrt Hausrat im Erdgeschoss in Plastikkisten auf», erzählt Heidi. «Beim Hochwasser vor drei Wochen war im Parterre alles ruckzuck weggeräumt, bevordie Aa übers Ufer trat.» Der Bau des Hochwasserstollens, dessen Inbetriebnahme 2024 geplant ist, wird dafür sorgen, dass die Liegenschaften nicht mehr regelmässig unter Wasser stehen. Wäre der Stollen schon gebaut, hätte man bei einem Hochwasser wie Mitte Juli dieses Jahres den Seepegel um bis zueinem halbenMeter tiefer halten können. Etwas Sorgen bereitet Heidi Hepp und Vreni Flüeler dagegen das Hilfswehr bei der Rütistrasse (siehe Visualisierung auf der rechten Seite). Ein Teil dieses Bauwerks zur Regulierung des Sarnersees kommt auf ihrer Liegenschaft zu stehen und wird den Uferbereich markant verändern. Nach aktuellem Planungsstand soll das Hilfswehr zwischen August 2024 und Juli 2025 realisiert werden. Und so bleibt Heidi Hepp und Vreni Flüeler nichts anderes übrig als das zu sagen, was schon ihre Vorfahren sagten, wenn es um die Sarneraa ging: «Mal sehen, was da auf unszukommt.» (ve)
Mai 1999. Juni 2004. August 2005. August 2007. Juni 2013. Juli 2021. Das geplante Hilfswehr an der Sarneraa grenzt links an die Liegenschaften am Spitalmattenweg. Visualisierung Kanton OW
