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12-2021 Aktuell Obwalden

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AKTUELL IM BILDARCHIV

AKTUELL IM BILDARCHIV Brückenüber die Sarneraa –Teil 3 Im dritten Teil dieser Serie widmen wir uns den drei Brücken im südlichen Teil von Sarnen. Die unscheinbarste ist die Jordanbrücke (Nr.1 auf der Karte). Wie im Buch «Sarnen aus 1000 Jahre Geschichte mit Schwerpunkt im 19. Jahrhundert» von Niklaus von Flüe zulesen ist, bauten 1853 Melchior Joller und seine Geschwister bei ihrer Brauerei Jordan einen einfachen Holzsteg über die Aa. Der Einwohnerrat des Freiteils hatte keine grosse Freude daran, unter anderem, weil der Steg die Schifffahrtbehinderte. (Damals fuhren auf der Sarneraa tatsächlich Fährschiffe.) 1905 baute die Dorfschaft Sarnen dort selbst eine Brücke, und zwar einen eineinhalb Meter breiten Eisensteg. 1934 wurde der Steg für Motorfahrzeuge auf 2,5 Meter verbreitert. Die Jordanbrücke war bis zum Hochwasser 2005für Fahrzeuge offen, seither nur wieder für Fussgänger. Dorfplatz wird entlastet Die jüngste Brücke über die Sarneraa ist zugleich die grösste, nämlich jene bei der Ei (Nr.2 auf der Karte). Gebaut wurde sie anfangs der 1980er-Jahre, als auch die Schwanderstrasse entstand. Heute kaum mehr vorstellbar, aber bis vor 40 Jahren lief der Verkehr Richtung Schwendi und Glaubenberg über die Rathausbrücke beim Sarner Dorfplatz und dann die Landenbergstrasse hinauf (heute Einbahnstrasse). In der Zeitung«Der Obwaldner» war am 2. Februar 1979 zu lesen: «Vor allem durch die nur im Einbahnverkehr befahrbare Rathausbrücke werden Verkehrsstauungen verursacht, welche den Verkehrsabfluss auf dem Dorfplatz behindern.» Die Regierung beantragte deshalb dem Kantonsrat einen Objektkredit von rund 2Millionen Franken für die Verbindungsstrasse Unterdorf–Landenberg. (Zum Rahmenkredit sagte im gleichen Jahr auch das Stimmvolk an der Landsgemeinde Ja.) Von Holz zu Beton Eine viel längere Geschichte wiederum hat die Bitzighoferbrücke (Nr.3). Bereits im frühen 16. Jahrhundert soll hier ein einfacher Steg über den Fluss geführt haben. Im Jahr 1600 wurde eine Holzbrücke gebaut und rund 68 Jahre später wurde diese erneuert. Wie in der «Chronik von Sarnen» nachzulesen ist, hat ein gewisser Meister Andreas Michel diese Arbeiten ausgeführt und «als Trinkgeld ein paar Hosen» erhalten. 1827 entstanddorteine gedeckte Holzbrücke (siehe Bild oben rechts). Erst 1928 wurde in unmittelbarer Nähe eine Betonbrücke gebaut, dies vor allem wegen des stark zunehmenden Autoverkehrs. Mitte der 1990er-Jahre wurde die Brückeumfassendsaniert. Haben Sie daheim alte Bilder? Leider haben wir zu diesen drei Brücken kaum Bildmaterial in den Archiven gefunden oder dürfen die Bilder aus urheberrechtlichen Gründen nicht publizieren. Haben Sie daheim alte Bilder vonder Jordanbrücke, der Bitzighoferbrücke odervom Bau der grossen Brücke auf der Schwanderstrasse? Melden Siesich: redaktion@aktuell.com (ve) Quellen: Anton Küchler: «Chronik vonSarnen»; Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850- 1920 (Band 8); Niklaus vonFlüe: «Sarnen aus 1000 Jahren Geschichte mit Schwerpunkt im 19. Jahrhundert»; RobertDurrer: «Die Kunstdenkmäler des Kantons Unterwaldens»; Caspar Diethelm: «30 Jahre Dorfschaftsgemeinde Sarnen (1907-1937)».

3 Die gedeckte Holzbrücke bei Bitzighofen im Jahr 1923 (Carl Abächerli, Staatsarchiv-Signatur P.0062.05.01.0204). 2 1 Karte: Google Maps Undatierte Aufnahme der Holzbrückebei Bitzighofen. Schwach im Hintergrund ist die Spitzedes Stanserhorns zu sehen. (Fotograf: Rudolf Wiese, Sammlung Historisches Museum Obwalden) 2 1 Luftbild von1977: Die Schwanderstrasse und die Brücke(Nr.2)sind noch nicht gebaut. Eingezeichnet der ungefähreVerlauf der heutigen Schwanderstrasse. (Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Swissair Photo, LBS_L1-771250) Aufeiner Zeichnung vonLudwig Wagner von1884 ist rechts unten die Jordanbrücke(Nr.1)zusehen. (Bild: Zentralbibliothek Zürich, Grafische Sammlung, Inventarnummer 000007546)

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