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Offener Brief an die

Offener Brief an die Verwaltungs Neue Zürcher Zeitung und RMH R Zug, 8. Mai2020 Sehr geehrter Herr Jornod, sehr geehrter Herr Graf, sehr geehrte Damen undHerren Wie seit bald zwei Jahrzehnten fast schon üblich, will der Verwaltungsrat der RMH Regionalmedien AG (bis 2018 LZ Medien Holding AG) deutlich mehr als die im vergangenen Jahr erarbeiteten Mittel als Dividenden ausschütten, zu 97 Prozent andie Hauptaktionärin NZZ. Die der Generalversammlung der Aktionärinnen und Aktionäre vom 14. Mai 2020 beantragten 13.42 Millionen Franken Dividende entsprechen bei einem ausgewiesenen Gewinn unserer Gesellschaft von 1.88 Milionen Franken, der RMH Regionalmedien AG, einer Ausschüttungsquote von sage und schreibe 714 Prozent.* Dieser «TransfernachZürich» –entspricht gleichzeitig mehr als dem 1.6-fachen der von der AG für die Neue Zürcher Zeitung Ende April 2020 ausgeschütteten Dividende von total 8 Millionen Franken. Bereits ander GV 2019 der RMH hat der Unterzeichnete gefordert, auf die Ausrichtung einer Sonderdividende zu verzichten – * Der Aktionärsbericht 2019(Übersicht Seite 2) spricht für die Jahre 2015–2019 beschönigend von folgenden Ausschüttungsquoten: 117.5% (2019), 196.6% (2018), 93.2% (2017),124.3. (2016) und 143.2%(2015) fürdie «RMH-Gruppe». Für die Aktionäre ist jedoch einzig die Vermögenslage unserer Gesellschaft, der RMHRegionalmedien AG,ausschlaggebend. ImAntrag andie Generalversammlung der RMH (Seite 13 des Aktionärsberichts) ist klipp und klar ein Jahresgewinn 2019 von nur 1.88 Milionen Frankenausgewiesen (2018: 15.398 Milionen Franken). Mit dem Dividendenantrag andie GV 2020 (13.42 Milionen Franken) ergibt das die im Offenen Brief erwähnte Ausschüttungsquote von 714%. Der Gewinnvortrag für das Geschäftsjahr 2020 würde auf 15.307 Milionen Frankenabnehmen(StandVorjahr:26.846 Milionen Franken). und die entsprechenden Millionen allenfalls der NZZ oder der CH Media als Darlehen zur Verfügung zu stellen, je nachdem, welches Haus damit das bessere publizistische Projekt zufinanzieren verspreche;schon eineAbstimmungüberden Antrag wurdegrossmehrheitlich abgelehnt. In den letzten fünfzehn Jahren haben die jahrelang gut rentierenden NZZ-Töchter inder Ost- und Zentralschweiz von der Konzernzentrale auferlegte Dividenden-Transfers indreistelligerMillionenhöhe leistenmüssen. Natürlich,sie hatten (und haben)Reserven. Aber dazukommt, dass die NZZihren Zeitungstöchtern schon vordem Schröpfen via «Schlussrechnung» Jahr für Jahr systematisch Skalenerträge vorenthält,das heisst,überteuerteSystemdienstleistungen und Overhead-Kostenverrechnet. DiefadenscheinigeBegründung einer «Dividendenzahlung als Abbild des letztjährigen Erfolgs» geniesst 2020, bei beantragten Dividenden inmehrfacher Höhe desJahresgewinns, keinerlei Glaubwürdigkeit. Dabei profitier(t)en die Redaktionen der NZZ offensichtlich nichtvon der jahrzehntelangen«Dividenden-Abzüglete ausder Provinz nach Zürich». Vielmehr finanzierten und finanzieren diese Transfers die gerade unter dem gegenwärtigen NZZ-Verwaltungsratspräsidentenhäufig wechselnden Spitzenmanager samt ihrem akkumulierten Sammelsurium «elektronischer Ventures» – die wiederkehrenden Wertberichtigungen und Goodwill-Abschreibungen inden NZZ-Geschäftsberichten lassen grüssen! Die CHMedia, zu50 Prozent eine Tochter unserer Gesellschaft, musste imApril 2020 Kurzarbeit verfügen und steckt ertragsmässig ineiner kritischen Situation. Jeder, schon gar ein wie vorliegend «unanständiger» Entzug von Mitteln ist deshalb nicht «nur» ein Affront für die Mitarbeitenden der Zeitungs-, Radio-, TV- sowie Druck- und Verlagstöchter der RMH beziehungsweiseder CH Media. Er gefährdetebensodie Unterstützung der Öffentlichkeit für eine grosszügigere Subvention der Zeitungs(früh)zustellung durch den Bund.

sräte AG für die Regionalmedien AG Eine NZZ-Politik mit Tradition Dividenden aus der Provinz «abzügeln» und inder kleinen Metropole grossals Unternehmerauftrumpfen: «Hans Kaufmann*spricht das Unverständnis an,das einige ArbeitnehmendeinBezug auf dieDividendenpolitik geäussert haben. Beat Lauber** betont, dass RingierAGsehrvielmehr Dividendeabgeschöpfthat. So müssedas aber auch kommuniziertwerden.» (aus: Verwaltungsratsprotokoll Neue Luzerner Zeitung AG, Sitzung vom 24. November 2005) * Hans Kaufmann (2012) Unternehmer und Liberaler von altem Luzerner Schrot und Stil, langjähriger VR-Präsident der NLZ AG, früher vonKeller &Co. AG (Luzerner Tagblatt)sowie Luzerner Zeitung (Fusionsprodukt von Tagblatt und Vaterland) ** Beat Lauber damals Chef der NZZ-Regionalmediengruppe Freie Presse HoldingAG, früher Kadermann u. a. beim Tages-Anzeiger-Verlag und bei Ringier (bis 1995 Besitzerin der Luzerner Neuste Nachrichten LNN) Regionalzeitungen, welche für seriöse Berichterstattung und eine offene Diskussionskultur inihrem Erscheinungsgebiet sorgen, sind systemrelevant. Und spätestens seit der zweiten Hälfte 2019 ist ihr Geschäftsmodell gefährdet, seit März 2020 mit der COVID-19-Krise sogar erschüttert. Esist deshalb nur folgerichtig, dass der Verleger der AZ-Mediengruppe, welche die andere Hälfte an CH Media hält, imSinne kaufmännischer Vorsicht und sozialer Verantwortung –kurz der Zukunftssicherung -schon vor Wochen dafür plädierte, dass die Schweizer Medienbranche 2020 auf die Ausrichtung von Dividenden verzichten solle. Fast schon ritualmässig haben die Vorsitzenden der LZ Medien Holding (heute RMH)jeweils am Schlussder Generalversammlungen der letzten zehn Jahre das Engagement für die regionale Berichterstattung und die Verankerung daselbst in Erinnerung gerufen sowie versprochen, diese als Verpflichtungindie Zukunftzutragen. Jetzt istdie Zeit,diesen Worten Taten folgen zulassen. Auch wenn wir Publikumsaktionärinnen und Publikumsaktionäre am 14. Mai an der Maihofstrasse 74/76 nicht anwesend sein dürfen: Sie wissen, dass Ihnen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in der Zentral- und Ostchweiz gewiss ist. Sehr geehrter Herr Jornod, sehr geehrter Herr Graf, es liegt nun (fast) an Ihnen allein, Verantwortung zuübernehmen und diefehlgeleitetenAnträge betreffend Dividendenausschüttung («reguläre» Dividende 6.71 Milionen Franken und Sonderdividende 6.71 Milionen Franken) der RMH Regionalmedien AG zurückzuziehen beziehungsweiseabzulehnen. Mit freundlichen Grüssen Daniel Brunner, RMH-Kleinaktionär,Zug

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